Zweck und Ziele

Repräsentation des Islam und der Muslime,
Koordination der religiösen Unterweisung und der Vereinstätigkeiten,
Integration des Islam und der Muslime in Deutschland

Zweck des Verbandes ist die Förderung der Religion, der  Kultur, der Bildung sowie die Förderung der internationalen Gesinnung und des Völkerverständigungsgedankes. Die Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein verstehen sich jeweils als eine Religionsgemeinschaft die unmittelbar und mittelbar der umfassenden Glaubensverwirklichung dienen und sich  dem Erhalt sowie der Vermittlung und Ausübung der islamischen Religion widmen. DITIB-Nord ist der Zusammenschluss dieser beiden Landesverbände und koordiniert die Gemeindearbeit in den 36 Mitgliedsgemeinden der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein. Sie unterstützt seine Mitglieder umfassend bei der Erfüllung der religiösen Aufgaben und Pflichten, betreut sie und koordiniert und vertritt ihre Interessen nach Außen hin. Weiterer Zweck der Landesverbände ist die gerichtliche und außergerichtliche Wahrnehmung und Vertretung der Mitglieder gegenüber natürlichen und juristischen Personen sowie staatlichen Stellen und Institutionen. Hierfür wurde die Anerkennung als Religionsgemeinschaft im Sinne  im Sinne von Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 136 ff. WRV und Art. 7 Abs. 3, S. 2 GG angestrebt, wobei der Staatsvertrag vor 10 Jahren als Resultat hervorging. Gespräche mit der Landesregierung in Schleswig Holstein sind angestrebt und zwischenzeitlich finden Gespräche statt. Ferner bietet DITIB-Nord religiöse, soziale, kulturelle Dienste sowie Bildungsangebote und kontrolliert, koordiniert und unterstützt die Aktivitäten der Gemeinden. Zu diesem Zweck betreut und fördert der Verband die Zusammenarbeit der Gemeinden untereinander, sowie mit dem DITIB Bundesverband und unterstützt und fördert die Gründung neuer Gemeinden. Das Thema Integration wird bei DITIB-Nord als essentiell betrachtet. Hierzu werden verschiedene Aktivitäten für die Gemeindemitglieder angeboten. Gleichzeitig wird der interreligiöse und interkulturelle Dialog unterstützt und ausgebaut. Der Genderfrage sowie dem Thema der Chancengleichheit beim Thema Bildung und Berufseinstieg wird besonderes Augenmerk gewidmet. Hierfür unterstützt DITIB-Nord laufende Projekte und kooperiert mit staatlichen sowie privaten Institutionen oder Vereinen zusammen. Weiterhin entwickelt DITIB-Nord eigene Projekte und führt setzt diese in die Tat um. DITIB-Nord unterstützt seine Mitglieder in sozialen Fragen. Er koordiniert die Angebote des DITIB Bundesverbandes z.B. bei den Angeboten Hadsch und Umrah, Serviceleistungen bei Überführung und Bestattung von verstorbenen Muslimen, Beratung und Begleitung von bedürftigen Menschen, Spendensammlungen, und vieles mehr. Bei Bedarf bietet DITIB-Nord die genannten Angebote selber an oder vermittelt seinen Gemeinden lokale Angebote. Weiterhin organisiert und koordiniert DITIB-Nord die Frauen- und Jugend- und Bildungsarbeit in den Gemeinden. Hierfür werden ein Frauenausschuss, ein Jugendausschuss und ein Bildungsausschuss gegründet. DITIB-Nord sieht es für wichtig an, seine Ziele und Aktivitäten auf stabile Fundamente zu stützen. Hierfür ist eine wissenschaftliche Begleitung notwendig. Zu diesem Zweck gründet DITIB-Nord einen Wissenschaftsausschuss, der sowohl die Aktivitäten in den Gemeinden evaluieren, neue Projekte entwickeln und begleiten soll. Weitere Aufgabe des Wissenschaftsausschusses ist es, die Dialogarbeit zu unterstützen und Veranstaltungen für Muslime und Nichtmuslime anzubieten.

Ein weiteres Projekt, das vor über zehn Jahren startete, ist der "Internationale Studiengang Islamische Theologie". Im Folgenden eine Erläuterung:

„Internationaler Studiengang Islamische Theologie“ an den Universitäten in Ankara und Istanbul
Theologie-Studium  in der Türkei für türkischstämmige Abiturienten Über den Studiengang

Die Türkisch Islamische Union, DITIB, ist bestrebt, den türkischen sowie allen anderen Muslimen in Deutschland Religionsdienste zu bieten und die muslimische Gesellschaft in religiösen Fragen aufzuklären, wobei sie darauf bedacht ist Religionsdienste zu bieten, die auf fundiertem Wissen basieren.
Sowohl lokale und globale Entwicklungen, als auch gesellschaftliche Umbrüche, neu auftretende Bedürfnisse sowie wissenschaftliche Erkenntnisse und Hinzugewinne zwingen Zivilorganisationen aber auch öffentliche Einrichtungen dazu, diesen Neuerungen in ihren Religionsdiensten Rechnung zu tragen.

Um den Bedarf der hier lebenden Muslime an deutschsprachigen qualifizierten und erfahrenen Theologen, Akademikern und Wissenschaftlern auf dem Gebiet der islamischen Theologie sowie am qualitativen und transparenten Religionsdienst aus der Hand von in jeder Hinsicht fähigen und vertrauenswürdigen Fachleuten zu decken, unterstützt die  DITIB den „Internationalen Studiengang Islamische Theologie“, den das türkische Präsidium für Religiöse Angelegenheiten, Diyanet, in Zusammenarbeit mit dem türkischen Hochschulrat eingerichtet hat. Dieser Studiengang richtet sich an türkischstämmige Abiturienten im europäischen Ausland. Diese können im Rahmen dieses internationalen Studiengangs ein 5-jähriges Theologie-Studium (Vorbereitungsjahr + 4-jähriges Vollstudium) an der Universität Ankara oder der Marmara-Universität in Istanbul absolvieren, das sie für viele Einsatzbereiche in Deutschland qualifizieren wird. So befähigt sie das Studium der islamischen Theologie an renommierten Theologie-Fakultäten der Türkei, die mit ihren erfahrenen Lehrkörpern auf eine lange Tradition in den Wissenschaften der islamischen Theologie zurückblicken und darüber hinaus z.T. auch Partnerprogramme mit Universitäten und universitären Einrichtungen in Europa haben oder mit diesen in engem Kontakt stehen, u.a. für den Einsatz als Religionsbeauftragte, als akademisches Personal, aber auch als Lehrer für islamischen Religionsunterricht oder für den Einsatz im Bereich der sozialen Dienste  und der Wohlfahrtspflege u.v.m. Gerade mit ihren Landes- und Sprachkenntnissen und ihrem Hintergrund  als europäisch geprägte Theologen werden sie nicht nur einen wichtigen Bedarf decken, sondern gleichzeitig auch selbst ein vielfältiges Betätigungsfeld vorfinden.

Der „Internationale Studiengang Islamische Theologie“ gewährt ihnen auch die Möglichkeit das 5-jährige Studium auszubauen und dieses in der Türkei oder aber auch in Deutschland mit einem Masterabschluss oder einer Promotion zu erweitern.

Zahlen und Fakten

Gestartet hat das Programm, für das der türkische Hochschulrat ein Kontingent von 40 Studenten freigegeben hat, im Studienjahr  2006/2007 an der Universität Ankara. Hinzu kam im Studienjahr 2007/2008 auch die Marmara-Universität mit ebenfalls 40 Studenten. Im selben Jahr wurde das Kontingent auf je 50 Studenten erhöht. Erste Absolventen dieses Studiengangs machen gerade ihren Master in Deutschland. Aktuell sind fast 200 Absolventen als Religionsbeauftragte und Religionsbeauftragtinnen tätig.

Zulassungsbedingungen und -verfahren

Interessierte Abiturienten, die an diesem Programm teilnehmen wollen und bei Antragstellung nicht älter sind als 25 Jahre, können sich über die DITIB für das Studium bewerben. DITIB nimmt eine erste formale Auswertung der Bewerbungsunterlagen vor, überprüft diese auf Vollständigkeit und die Erfüllung der Voraussetzungen. Geeignete Bewerbungen werden dann an das Präsidium für Religiöse Angelegenheiten weitergeleitet, das diese nochmals überprüft und die Endauswahl für die Bewerbungsgespräche fällt.

Die Namen der Kandidaten, die in die Endauswahl kommen und einen Studienplatz erhalten, werden an den Hochschulrat weiter gegeben, der ihnen dann die erforderlichen Unterlagen für  die Immatrikulation an den Universitäten schickt. Die Einschreibefristen bestimmen die Universitäten selbst.